Während die Schulmedizin Erkrankungen eher isoliert, für sich und direkt zu beheben sucht (z. B. Infektionen durch Antibiotika, Migräne durch Schmerzmittel, Asthma und Rheuma durch, unter anderem, Kortison ), ist es das Ziel der Homöopathie, den Menschen als Ganzes in die Lage zu versetzen, sich selbst zu helfen und seine Lebenskraft dauerhaft zu stärken, seelisch und körperlich.
Hierzu werden Substanzen angeboten, gegen Erkrankungen, die sie, umgekehrt, bei Gesunden hervorrufen können! Zumindest wenn sie unverdünnt und/oder über einen längeren Zeitraum eingenommen würden (so ist die Brechnuss in extremer Verdünnung ein oft gut wirksames Mittel gegen Übelkeit und Kopfschmerzen, z. B. beim Kater nach einer Feier, während sie unverdünnt genau diese Beschwerden hervorruft, ja sogar sehr giftig ist). Die Substanzen werden aus Tieren, Pflanzen, Mineralien sowie menschlichem Gewebe gewonnen und enthalten ab einer bestimmten Verdünnung überhaupt keine entsprechende Materie mehr, sondern nur noch Informationen, die es dem Körper ermöglichen, seine beträchtlichen Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Im günstigsten Falle treten dann z. B. ständig wiederkehrende Erkrankungen gar nicht mehr auf. Auf den ersten Blick ist das nur schwer zu verstehen. Stellen Sie sich vor, daß Sie ein Buch kaufen, um etwa Englisch zu lernen. Dieses Buch besteht aus Zellulose und Druckerschwärze und ein bestimmtes Gewicht. Die Druckerschwärze ist immer wieder in einer Kombination aus 26 Buchstaben des Alphabets angeordnet. Dieses Buch hat seine Wirkung durch die Information. Wenn Sie dieses Buch sich auf den PC herunterladen, haben Sie noch nicht einmal ein Buch. Ihr Computer ist noch nicht einmal schwerer geworden. Dennoch werden Sie Englisch lernen können und werden später weder das Buch noch Ihren Computer dazu gebrauchen. Sie kaufen sich nun statt dieses einen Buches einhundert Stück oder laden es 100 mal auf Ihren PC. Sie werden weder mehr lernen, noch werden Sie überhaupt etwas lernen, wenn Sie sich nicht mit der Information beschäftigen, die Ihnen die Buchstaben vermitteln.
Die eigene Haltung gegenüber der Homöopathie ist für den Behandlungserfolg unwichtig, wie Heilungen an Säuglingen und Tieren zeigen, die ja nicht wissen, daß sie durch Verabreichung einiger Kügelchen oder Tropfen nun behandelt werden. Um rasch und erfolgreich Beschwerden zu lindern, muß das für den jeweiligen Menschen und die jeweilige Situation am besten passende Mittel gesucht werden. Hierin liegt die große Schwierigkeit - und ein Grund für Misserfolge. Nehmen Sie noch einmal das Beispiel des Buches. Wenn Sie ein Buch für Spanisch nehmen, was ebenfalls aus Zellulose, Druckerschwärze und den 26 Buchstaben bestehen, werden Sie kein Englisch lernen, auch nicht wenn Sie davon 100 Bücher kaufen!
Schulmedizinisch ist die zumindest vorübergehende Linderung der Symptome von z. B. Kopfschmerzen oft möglich, ohne Genaueres über ihre jeweilige Art, Ausprägung, Häufigkeit, Ursachen etc. zu wissen.Verschiedene Patienten bekommen dasselbe Mittel, sie brauchen nicht viel Zeit zu investieren, und der Fall ist vorerst gelöst.
Insbesondere bei anhaltenden Beschwerden und chronischen Erkrankungen wie z. B. Asthma, Rheuma, Neurodermitis, Verdauungsstörungen, seelischen Beschwerden usw. sind diese Ergebnisse aber oft unzureichend. Darüber hinaus haben viele Medikamente teilweise starke Nebenwirkungen, vor allem, wenn sie über lange Zeit und in großer Menge eingenommen werden, was bei chronischen Krankheiten nötig ist. Um Missverständnissen vorzubeugen, muß an dieser Stelle davor gewarnt werden, die gewohnten Medikamente unkritisch abzusetzen und auf sofortige Erfolge der Naturmedizin zu hoffen.
Es ist durchaus sinnvoll, eine Kombination der verschiedenen Behandlungsweisen anzuwenden. Wenn sich im Verlauf das Befinden bessert, daß auf das eine oder andere Medikament reduziert oder verzichtet werden kann (nur nach Rücksprache mit dem Arzt!), ist dies schon ein großer Erfolg.
In der Homöopathie kann es vorkommen, daß Menschen mit gleichen Beschwerden völlig verschiedene Mittel benötigen, die eben jeweils ganz persönlich passen, andererseits kann bei Menschen mit verschiedenen Beschwerden das gleiche Mittel Linderung bringen. Denken Sie an das Beispiel mit dem Buch. Wenn Sie beispielsweise Englisch lernen wollen, kann ein Buch ausreichend sein. Vielleicht können Sie aber besser mit einem anderen Buch lernen als Ihr Nachbar. Deshalb ist auch in der Homöopathie vor laienhafter und unkontrollierter Selbstbehandlung, vor allem bei langen Einnahmezeiträumen, dringend zu warnen.
Voraussetzung für das Aufspüren des passenden homöopathischen Mittels ist das Vorhandensein richtungweisender Informationen über die jeweiligen Beschwerden, wobei oft auch Angaben benötigt werden, die mit dem aktuellen Problem in keiner erkennbaren Beziehung stehen oder zumindest ungewohnt genau erfragt werden. Aus diesen Angaben wird ein Muster erstellt und mit den Mustern der zahlreichen homöopathischen Mittel verglichen. Je besser das gewählte Mittel passt, um so besser ist seine Wirkung. Bei akuten (plötzlichen) Krankheiten kann man in kurzer Zeit Linderung spüren, während bei chronischen (viele Jahre) Krankheiten sich erster Behandlungserfolg in der Regel länger hinzieht (mindestens Tage bis Wochen) und bis zur größtmöglichen Heilung manchmal Monate bis Jahre vergehen können. In der Regel ist aber Geduld vonnöten, zumindest bei chronischen Erkrankungen, wo der Behandlungsverlauf etwa alle 5 – 6 Wochen kontrolliert und dann eventuell die Behandlung geändert wird.
Die Therapie ist um so erfolgreicher, je präziser die Angaben gemacht werden können, und je konsequenter Rückmeldungen erfolgen, z. B. bei fehlendem Ansprechen auf das zuerst gewählte Mittel (Tipp: Notizen machen!). Angesichts der großen Menge homöopathischer Mittel ist es nicht selten, daß erst im weiteren Verlauf das am besten passende Mittel gefunden wird.
Gelegentlich kann bei Beginn einer homöopathischen Behandlung eine sogenannte Erstverschlimmerung auftreten, wobei die Beschwerden über kurze Zeit (bei chronischen Beschwerden meist nur einige Tage ) verstärkt empfunden werden. Dies ist ein gutes Zeichen, es bedeutet, daß die Selbstheilungskräfte stärker werden und beginnen, sich der Ursache des Leidens zu entledigen. Nicht selten tauchen deshalb im Zuge der Heilung Beschwerden aus der Vergangenheit vorübergehend wieder auf, vor allem an Haut und Gelenken. Auch dies ist ein gutes Zeichen. Generell verläuft Heilung oft nicht gradlinig, sondern in Wellen, mit Auf und Ab. Daher sollte dieses „Schwingen" nicht vorschnell durch erneute Mitteleinnahme gestört werden, sondern immer erst eine Absprache erfolgen (bei chronischen Krankheiten etwa alle 5 – 6 Wochen). Ruhe, Geduld, Disziplin und präzise Rückmeldung sind absolut unerlässlich für eine erfolgreiche Behandlung!
Homöopathika sind empfindlich gegenüber ätherischen Stoffen wie Kampfer, Pfefferminze, Menthol, Eukalyptus usw., wie sie in Bonbons und Kaugummis, aber auch in Hustensalben, Heilölen, Duftkerzen oder Ähnlichem vorhanden sind. Aus diesem Grund werden auch entsprechend freie Zahncremes angeboten. Ätherische Substanzen können wie ein Radiergummi wirken. Denken Sie an das Buch: wenn Sie die Buchstaben ausradiert haben, werden Sie nicht mehr lesen können.
Für den Behandlungserfolg (bei welcher Therapie auch immer) sollten natürlich die gesundheitlichen Grundregeln befolgt werden: ausreichend Bewegung an frischer Luft, guter Schlaf, gesunde Ernährung, Trinkmenge von 1 - 2 Litern, sofern keine schwere Herzerkrankung besteht, und möglichst Vermeiden von seelischer und körperlicher Überlastung, sowie von (Genuß)giften - Tabak, Alkohol, Kaffee, Fett, Zucker usw. Jeder übertriebene Gebrauch von Genussmitteln wie Kaffee, Tabak, Zucker, Alkohol usw. macht eine Heilung fast unmöglich.
Die Kosten der homöopathischen Behandlung werden bislang nicht von allen gesetzlichen Krankenkassen übernommen
(Tipp: www.welt-der-homoeopathie.de - weiter unter: Kosten und Erstattung, ggfls. vorher abklären).
Sie belaufen sich daher für solche Patienten auf zur Zeit auf 120 € für das Erstgespräch mit Auswertung (60 Minuten).
Kurze Rückmeldungen, die meist für die weitere Behandlung ausreichen, kosten nur wenig.
Sollte ein längeres Folgegespräch nötig sein (meist erst nach mehreren Wochen/Monaten), bei schwierigen Fällen, sowie Änderungen der Lebensumstände oder neuen Beschwerden, so belaufen sich die Kosten dafür auf zwischen 20 und 60 € je nach Zeitaufwand.
Auf der Publikumswebsite “Homöopathie Online” informieren Sie homöopathische Ärzte zu sämtlichen Aspekten der Homöopathie.
Patienteninfos
Wichtige homöopathische Begriffe und weitverbreitete Irrtümer.
Bewährte Indikation Bei der Therapie nach „Bewährten Indikationen" werden mit einer klinischen Diagnose bestimmte homöopathische Arzneien verbunden, die in der therapeutischen Praxis vielfach erfolgreich eingesetzt worden sind: So z. B. wird bei einer Verletzung häufig Arnica als Erstmittel erfolgreich eingesetzt
Erstverschlimmerung, Erstreaktion Zu Beginn einer homöopathischen Therapie können sich bei sehr empfindsamen Menschen oder bei zu häufiger Wiederholung der Gabe die vorhandenen Symptome vorübergehend verschlimmern. Dies wird als positives Zeichen für die richtige Arzneimittelwahl angesehen.
Heilungshindernis Als Heilungshindernis (Regulationsblockaden) können verschiedene Faktoren in Frage kommen. In erster Linie sollte die Arzneimittelwahl überprüft und gegebenenfalls geändert werden. Während der homöopathischen Therapie soll laut Samuel Hahnemann besonders auf eine gesunde Lebensweise geachtet werden und z. B. alles „Störende" wie Stress (psychisch und körperlich), starke Reize (wie z. B. Menthol...), zu wenig Bewegung, zu wenig frische Luft, vermieden werden. Auch legte er seinen Patienten nahe, mit allem Maß zu halten. Dies bezog sich vor allem auf die Ernährung.
Heringssche Regel Die Heringsche Regel geht zurück auf Constantin Hering, (1800-1880), einen bedeutenden amerikanische Homöopathen des 19. Jahrhunderts. Ihr zufolge unterliegt der Heilungsverlauf bestimmten Gesetzmäßigkeiten: Das Abklingen der Symptome erfolgt: a) in umgekehrter Reihenfolge ihres Auftretens b) von innen nach außen, c) von oben nach unten.
Modalitäten Die Modalitäten beschreiben die näheren oft ungewöhnlichen Umstände (z. B. Wärme, Kälte), unter denen sich Symptome bessern (gekennzeichnet mit >) oder verschlimmern (gekennzeichnet mit <), z. B. Halsschmerzen besser durch Essen, Weinen wenn ihm gedankt wird, Husten besser durch Druck auf die Brust…
Weitverbreitete Irrtümer
Homöopathie ist dasselbe wie Naturheilkunde!
Nein. Sie ist ein eigenständiger Teil davon. Es gibt neben der Homöopathie noch verschiedene andere naturheilkundliche Behandlungsformen (z. B. TCM, Akupunktur, Phytotherapie).
Naturheilkunde ist besser als Schulmedizin!
Nein. Ohne die moderne Medizin wären viele Krankheiten rasch tödlich. Der Einsatz neuester hochtechnisierter Medizin führt aber auch zu Problemen, wie z. B. ein oft langsames Dahinsiechen im Alter und ein zunehmender Anteil von Menschen, die von Geburt an ständig auf Medizin angewiesen sind.
Ein großer Vorteil der gesamten modernen Wissenschaft ist, daß wir vieles verstanden haben. Allerdings ist das Wissen dessen, was wir noch nicht verstanden haben unendlich größer, so auch vieles in der Naturheilkunde. Oft können wir nicht erklären, wieso sie funktioniert. Man sollte Heilmethoden nicht ablehnen, weil man sie (noch) nicht erklären kann. Zudem sollte man eine Heilmethode erstmal wenigstens in Grundzügen erlernen, bevor man sie korrekt anwenden und korrekt wissenschaftlich beurteilen kann - denn wenn man z. B. ein homöopathisches Mittel verkehrt anwendet, kann es auch nicht helfen. Und dann den Schluß zu ziehen, daß „die Homöopathie” nicht wirkt, ist natürlich Unsinn. Irgendwann werden sich Schulmedizin und Naturheilkunde auf dem Boden gemeinsamen Strebens nach wissenschaftlicher Erkenntnis (wieder) vereinen, da schließlich beide dasselbe Ziel verbindet: heilen.
Aber denken Sie an das Buch, mit dem Sie Englisch lernen wollen. Bedenken Sie bei diesem Beispiel auch, daß nicht jeder Englisch damit lernen wird.
Naturheilkunde und Schulmedizin sind streng getrennt!
Nein. Der Mensch ist und bleibt ein Teil der Natur und ist daher auf eine gesunde natürliche Umgebung angewiesen. Unsere Gene sind so wie sie sind älter als die Steinzeit. Die Missachtung dieser einfachen Regel bedroht führt zu den so genannten Zivilisationskrankheiten, Krankheiten, die es in dem Ausmaß von heute früher nicht gab. Die heutige Schulmedizin hat sich aus alten Heilformen entwickelt und viele Medikamente haben natürliche Wurzeln (z. B. ist Aspirin ein Weidenrindenbestandteil, und Penicillin wurde aus Schimmelpilzen produziert).
Ständig werden Behandlungen aus der alten und auch antiken Medizin wieder entdeckt und neu belebt, die auf Beobachtungen in der Natur basieren.
Pflanzliche Mittel sind immer unbedenklich!
Nein!! Wie schon Paracelsus sagte: „Ein jedes Ding ist ein Gift, nur die Dosis macht, daß ein Ding kein Gift ist.” Homöopathische Mittel, sogar „gesunde“ Kräutertees können Schaden zufügen, wenn sie falsch, in falscher Dosierung und über einen längeren Zeitraum unkontrolliert eingenommen werden. Also Vorsicht vor unkontrollierter Daueranwendung.
Homöopathische Mittel sind immer pflanzlich!
Nein. Aus allen nur erdenklichen Materialien können homöopathische Mittel hergestellt werden, also auch aus Mineralien, Tieren oder menschlichem Gewebe. Das Besondere an homöopathischen Mitteln ist die Art der Herstellung und Verdünnung, bis die ursprüngliche Substanz gar nicht mehr vorhanden ist. So werden auch sehr giftige Stoffe heilsam, wie Arsen und Schlangengift.
Homöopathie verträgt sich nicht mit Schulmedizin!
Doch. Allerdings haben beide Heilformen mitunter verschiedene Wirkungsansätze für dasselbe Problem. Einige schulmedizinische Mittel blockieren die Ansprechbarkeit auf homöopathische Mittel, vor allem Kortison, aber auch Antihistaminika, Betablocker und Antibiotika. Keineswegs darf aber ein schulmedizinisches Mittel einfach weggelassen werden!!!
Homöopathie ist einfacher als Schulmedizin!
Nein. Sie ist im Gegenteil sehr kompliziert. Weil zur korrekten Auswahl eines Mittels viel mehr berücksichtigt werden muß als nur die vermeintliche Hauptbeschwerde (Symptom), wie z.B. Migräne oder Asthma. Man muß grade bei hartnäckigen Krankheiten immer versuchen, ein Gesamtbild des Patienten zu sehen, sonst nimmt man leicht ein falsches Mittel – und kreidet den dann unausweichlichen Misserfolg der Homöopathie an, statt dem mangelnden Informationsaustausch.
Homöopathie ist schwächer und langsamer wirksam als Schulmedizin!
Ist das jeweils erforderliche Mittel erst einmal gefunden, sind sogar Heilungen möglich, die die Erfolge der Schulmedizin noch übertreffen (die Abwehrkraft wird gestärkt, so daß Erkrankungen gar nicht mehr auftreten, während sie schulmedizinisch immer wieder unterdrückt werden, z.B. allergische und rheumatische Geschehen), auch bezüglich der Schnelligkeit .
Ein früher hilfreiches Mittel darf immer wieder genommen werden!
Wie auch in der Schulmedizin muß immer eine Therapiekontrolle bestehen, denn meist muß die Behandlung von Zeit zu Zeit wieder neu angepaßt werden an den aktuellen Stand der Beschwerden.
Also niemals einfach mit dem leeren Fläschchen in die Apotheke und „nachbestellen“!
Man muß dran glauben!
Im Gegenteil: kritische Objektivität ist bei den meist schwierigen Behandlungen ergiebiger als „Hoffen“
Im übrigen werden auch Tiere, Kinder und geistig Behinderte erfolgreich behandelt, welche meist gar nicht wahrnehmen, daß sie überhaupt behandelt werden.
Fragen
Fragen und Antworten
Konventionelle Medizin basiert auf der Behandlung einzelner Erkrankungen, häufig unter Anwendung von der Erkrankung entgegengesetzter Arzneimittel. Bei einem Überschuss an Magensäure beispielsweise wird dem Patienten ein basisches Arzneimittel verabreicht, welches die Magensäure neutralisiert.Die Homöopathie betrachtet die Symptome des Patienten jedoch als Zeichen einer tieferen Unstimmigkeit im Organismus, welche die ganze Person und nicht nur voneinander unabhängige Körperteile betrifft. Deshalb ist die Homöopathie eine ganzheitliche Heilmethode.Ein weiterer Unterschied zur Schulmedizin ist der Grundsatz der Individualität. Bei jeder Behandlung basiert die Verschreibung auf den individuellen, persönlichen Symptomen und Eigenheiten des jeweiligen Patienten und nicht etwa auf dem Namen seiner Erkrankung. Das heißt, dass zwei Personen mit derselben Erkrankung voraussichtlich nicht das gleiche homöopathische Arzneimittel erhalten, da sich ihre Symptome voneinander unterscheiden.Die Behandlung wirkt als Katalysator, der die Selbstheilungskräfte des Organismus stimuliert, um so die Balance im Körper selbst wieder herzustellen.
Was beinhaltet eine homöopathische Behandlung?
In einer ersten Konsultation werden Sie sowohl nach Ihren jetzigen Symptomen als auch nach Ihrer Krankengeschichte gefragt. Mit zusätzlichen Fragen nach Ihrem Essverhalten, Schlafmuster, Lebensstil etc. ermittelt der/die HomöopathIn ein genaueres Bild, aufgrund dessen er/sie ein homöopathisches Mittel verschreiben kann. Da die Beschwerde nicht isoliert vom Rest des Organismus betrachtet wird, versucht der/die BehandlerIn im Erstgespräch, so viel wie möglich über Körper, Geist und Seele des Patienten in Erfahrung zu bringen. Danach wird der Behandlungsverlauf in weiteren Gesprächen genau beobachtet. Abhängig von der Art der Beschwerden dauert die erste Konsultation zwischen 1,5 - 2 Stunden. Folgegespräche sind in der Regel kürzer und sind je nach Erkrankung etwa alle vier bis sechs Wochen notwendig.
Wie alt ist die Homöopathie?
Bereits Hippokrates (~500 v.C.) und Paracelsus (~1500 n.C.) waren der Ansicht, dass, was den Menschen krank macht, ihn auch heilen kann. Im 18. Jahrhundert entdeckte Samuel Hahnemann, ein deutscher Arzt und Apotheker, diese Idee im Verlauf seiner Forschungen wieder. Er formulierte das Gesetz "Similia Similibus Curentur" und entwickelte das System
der Homöopathie. Er formulierte auch die weiteren Prinzipien der Homöopathie, wie das Prinzip der Individualität und das Prinzip der kleinstmöglichen Dosis und Potenzierung (Verdünnung und Verschüttelung von Substanzen).
Was sind homöopathische Mittel und woraus bestehen sie?
Homöopathische Mittel werden meist aus Substanzen gewonnen, die wir in der Natur finden. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Kräuter- oder Mineralpräparaten dadurch, dass sie durch ihre starke Verdünnung keine toxischen (giftigen) Nebenwirkungen mehr erzeugen können. Gleichzeitig wird das Mittel durch eine Technik der Verschüttelung dynamisiert. Dieser Vorgang heißt Potenzierung. Homöopathische Mittel sollten nicht miteinander gemischt werden. Deshalb wird nur ein Mittel aufs Mal verschrieben. Die Wirkungsweise von homöopathischen Mitteln wird in sogenannten Arzneimittelprüfungen getestet. Dazu sind keinerlei Tierversuche notwendig.
Wie sicher ist die Homöopathie?
Obwohl homöopathische Mittel keine toxischen Nebenwirkungen haben, kann eine unfachgerechte Anwendung dennoch symptomatische Nebenwirkungen zur Folge haben. Homöopathische Mittel sollten deshalb nur unter Aufsicht eines entsprechend ausgebildeten Homöopathen eingenommen werden. Von Selbstverschreibungen und Einnahme von
homöopathischen Mixturen besonders in Hochpotenzen (C-Potenzen. Q-Potenzen und LM-Potenzen) ist deshalb abzuraten.
Welche Erkrankungen können homöopathisch behandelt werden?
Jede Erkrankung basiert homöopathisch betrachtet auf einer Schwächung der Lebenskraft, die es erst ermöglicht, dass Beschwerden und Krankheiten entstehen können. Durch die Behandlung wird die Lebenskraft dann wieder so gestärkt, dass der Körper sich selbst heilen kann. Deshalb kann prinzipiell jede Erkrankung homöopathisch behandelt werden. Allerdings ist eine zusätzliche schulmedizinische Betreuung unter Umständen angebracht.Der mögliche Behandlungserfolg ist vor allem bei chronischen Leiden von verschiedenen Faktoren wie etwa Schwere und Dauer der Erkrankung, Länge der Behandlung, etc. abhängig.
Was passiert durch die Mitteleinnahme?
Nach der Mitteleinnahme kann es zu einer sogenannten homöopathischen Erstverschlimmerung kommen. Bereits vorhandene Symptome können dabei verstärkt werden. Bitte nehmen Sie bei Erstverschlimmerung gleich Rücksprache mit dem behandelnden Homöopathen/In, sofern die Symptome dies erfordern.
Eine Heilung verläuft häufig folgendermaßen:
• Von innen nach außen und von wichtigen zu weniger wichtigen Organen. Zuerst fühlt sich der Patient häufig psychisch besser, dann werden - falls dort Beschwerden bestehen - die lebenswichtigen Organe (Herz, Lunge, Niere usw.) geheilt. Wenn ein Patient unter mehreren Beschwerden leidet, werden diese ebenfalls nach diesem Prinzip geheilt. So wird sich z.B. vorhandenes Asthma vor einer bestehenden Hautkrankheit verbessern, da das Asthma für den Organismus eine größere Bedrohung darstellt.
• Von oben nach unten. So werden z.B. bei Schmerzen an mehreren Gelenken zuerst der Nacken und die Schulter besser, dann Hüfte, Knie und zuletzt die Füsse.
• In umgekehrter chronologischen Reihenfolge, d.h. die Symptome und Beschwerden, die zuletzt aufgetreten sind, verschwinden als erste. Es ist auch möglich, dass im Heilungsverlauf alte Erkrankungen oder Beschwerden vorübergehend wieder auftreten. Man kann sich dies in etwa vorstellen wie einen Film, der rückwärts abgespielt wird.
Was sollte man im Umgang mit homöopathischen Mitteln beachten?
• Vor und nach der Einnahme 15 Minuten nicht essen, trinken, Zähne putzen oder rauchen.
• Starke ätherische Öle (Tigerbalsam, Vick Vaporub, Japanisches Heilpflanzenöl und andere kampferhaltige Substanzen aber auch sonstige ätherische Öle) sind zu meiden, da diese die Wirkung schwächen oder gar aufheben können.
• Mittel nicht direkter Sonnen-, Natel- und anderer Strahlung aussetzen.
• Mittel nicht neben Parfümen aufbewahren.
Werden homöopathische Leistungen von der Krankenkasse erstattet?
Nur wenige gesetzliche Krankenkassen erstatten die Kosten für Behandlungen von homöopathischen Ärzten/Innen. Sie sollten diesbezüglich Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.Private Krankenkassen und Zusatzversicherungen übernehmen die Kosten in unterschiedlicher Höhe. Bitte fragen Sie auch hierzu Ihre jeweilige Krankenkasse.
Die Kosten für die verschriebenen Arzneimittel müssen von gesetzlich Versicherten selbst übernommen werden. Privat Versicherte sowie Patienten mit Zusatzversicherung können auch diese Kosten meist erstattet bekommen.
Woran erkenne ich eine/n qualifizierte/n Behandlerin?
Fragen Sie Ihre/n BehandlerIn nach seiner/ihrer Ausbildung. Qualifizierte TherapeutInnen werden Ihnen gerne Auskunft darüber geben, wo und wie lange sie diese Heilkunst erlernt haben. Eine Liste an ausgebildeten homöopathischen Ärzten/Innen finden Sie auf der Webseite des Zentralvereins homöopathischer Ärzte http://www.welt-der-homoeopathie.de. Sie können dabei auf das Diplom des DZVhÄ achten, welches auch ich besitze.
• Qualifizierte Homöopathen, die nach den Regeln der Klassischen Homöopathie arbeiten, erkennt man an folgenden Merkmalen:
• Es wird immer nur ein Mittel, nie mehrere gleichzeitig oder gar Kombinationspräparate (Komplexmittel) verschrieben.
• Die Verschreibung basiert auf einer ausführlichen Anamnese, die bei Erstbesuchen im Fall chronischer Erkrankungen mindestens 60 - 90 Minuten dauert.
• Der Therapeut bietet die Homöopathie als einzige oder zumindest als eine von wenigen Therapie-Arten in der eigenen Praxis an, und nicht nach dem "Gießkannenprinzip" zusammen mir vielen anderen.
Was kostet eine homöopathische Behandlung?
Ich berechne mein Honorar für die Erstanamnese und Folgekonsultationen nach der Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ). Dabei wird der Zeitaufwand für das Gespräch, die Untersuchung und die Repertorisation berücksichtigt.
Was muss ich zu einer homöopathischen Behandlung mitbringen?
Es erleichtert das erste Behandlungsgespräch, wenn Sie sich ausführliche Notizen über von Ihnen bemerkte Symptome und frühere Erkrankungen und Behandlungen mitbringen. Sie sollten außerdem eventuell vorhandene Röntgenaufnahmen und Krankenunterlagen mitbringen.
„Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, Kranke zu heilen" Samuel Hahnemann - der Gründer der Homöopathie 1755-1843
Geschichte der Homöopathie
Homöopathie ist ein wissenschaftliches Heilsystem, in dem das ganze System selbst unterstützt wird, um zu heilen. Die Symptome einer Krankheit werden als Ausdruck der Disharmonie innerhalb des Patienten angesehen. Die Medikamente oder Heilmittel, die die Kraft der Heilung haben, wirken durch die Stimulierung der körpereigenen natürlichen Lebenskraft. Obwohl die Homöopathie seit zwei Jahrhunderten in seiner jetzigen Form praktiziert wird, kann die zugrunde liegende Philosophie der Medizin viel weiter bis zu den alten Griechen zurückverfolgt werden. Der große Meister Hippokrates, selbst griechischer Arzt schrieb, dass es zwei Methoden der Heilung gibt: „Gegensatz-“ und „Ähnlichkeitsgesetz".
Samuel Hahnemann
Aber es war der deutsche Arzt Samuel Hahnemann (1755 - 1843), der als erster die Bedeutung der Homöopathie, wie sie heute bekannt ist, erkannte und entwickelte. In einem Selbstversuch mit Chinarinde (oder Chinin), die als Heilmittel zur Malaria verwendet wurde hatte er festgestellt, dass in einem gesunden Zustand, das Medikament eine pathologische Wirkung ähnlich mit den Symptomen einem Wechselfieber entwickelt. Hahnemann verfolgte in seiner Arbeit diese Idee weiter und untersuchte viele Substanzen und fand seine Feststellungen bestätigt. Später entdeckte er, dass je kleiner die Dosis der Medizin, die gegeben wurde, desto effektiver wurde die Wirkung. So hatte er das Ähnlichkeitsgesetz wieder entdeckt und das System der Homöopathie wurde bekannt. Hahnemann glaubte, der ideale Weg, um Heilung zu erreichen sei eine sanfte, dauerhafte und zuverlässige Wiederherstellung der Gesundheit in der kürzester Zeit. Trotz vieler Widerstände gegen seine Ideen, veröffentlichte er seine Erkenntnisse 1810 in dem „Organon der rationellen Heilkunde". Weitere überarbeitete Auflagen folgten, unter dem neuen Titel „Organon der Heilung“ und „Organon der Heilkunst". Seine Einsicht in die Gesetze der Heilung haben ihn zu einem der größten Ärzte in der medizinischen Geschichte seiner Zeit gemacht.
Homöopathie ist, wie bei jeder anderen ganzheitlichen Disziplin, nicht nur zur Behandlung von Krankheiten, sondern den „ganzen Menschen" betreffenden besonders geeignet, weil man die Symptome in ihrer Gesamtheit sieht. Homöopathie ist eine auf Erfahrung basierte Wissenschaft mit dem Ziel der Heilung, wenn man sich an einen strengen Verhaltenskodex und den Prinzipien beruft.